Wörterdompteuse: Alexithymie - 9.10.2021

Mensch, heute bin ich im Zuge meiner Prokrastination auf den Begriff Alexithymie gestoßen.
Nicht mal anständig dumpf TV glotzen kann man, ohne dass die Arbeit einen anspringt.

"Alex", so durfte ich erfahren, kommt von "a-legos" und heißt soviel wie "keine Worte". Das machte mich als Autorin natürlich stutzig, ach, was sag ich, stutzig - es machte mir Angst. Est Nomen echt immer Omen?
Nee, versuchen wir mal "alexein". Schon besser: Die Verteidigerin. Ich beschütze also. Weiter! (Tschuldigung, wie kann wer was verteidigen, was er gleichzeitig gar nicht hat?)

"Alexein" in Verbindung mit "andros", bedeutet dann wohl "ich verteidige den Menschen", tolle Einstellung von uns.
Nee, es heißt "die fremde Menschen Abwehrende" - was dann wohl wieder zur ersten Übersetzung führt: Keiner, der mich liest.
Im deutschen Ursprung ist "ander" einfach nur anders, was mir entgegen käme, denn wenn schon keine Beschützerin für keine Worte, dann doch wenigstens anders.

Bleibt nur noch "esk", eigentlich "esque" (zuviel Schnörkel), was auch wieder nur "anders, als" bedeutet.

So, was haben wir dann unterm Strich:
(Puh, ganz schön kompliziert im Kopf, warum nimmst du nicht die Postits?)

Ich verteidige etwas, was ich nicht habe. Und dabei bin ich anders als die anderen. Weil ich anders bin.

(Conclusio?)

Ich kann kein Altgriechisch.
Ich bin ich.

Ich bin Alexandresk.

P.S.
Alexithymie ist übrigens ein Persönlichkeitsmerkmal psychosozialer Natur und heißt frei übersetzt

"Keine Worte für Gefühle"