Beim Schreiben dieses Romans traf ich seltsamerweise immer wieder auf das Labyrinth.
Und lange dachte ich nur an einen Zufall und wollte dem nicht nachgehen.
Doch dann...
Mittlerweile weiß ich, dass das Labyrinth und Ariadnes Geschichte die wohl wichtigste und gleichzeitig versönlichste Botschaft ist, die "Von Drachen, Ariadne und dem Fluss des Lebens" zu bieten hat.
Deswegen möchte ich diese Textstellen aus dem Roman mit dir teilen:
Da wir hier nun schon über das zweite Labyrinth stolpern (wir erinnern uns, das erste trafen wir schon auf dem Marienplatz), ist es an der Zeit, sich seine Symbolik einmal näher anzusehen.
Michael Sailstorfer, ein deutscher Bildhaurer und Objektkünstler, hat sich diesem Thema eindrücklich gewidmet. Den Raum, in dem er erschaffen hat, nennt er Ariadne und in dessen Zentrum steht ›brain‹.
Brain ähnelt dem Wollknäuel, das Ariadne dem Helden Theseus mitgegeben hatte, als der sich aufmachte, den Minotaurus zu besiegen.
Schauen wir uns zuerst die Skulptur näher an. Dicke Stränge mit Kreuzknotensind ineinander verschlungen, scheinbar gibt es keinen Anfang und kein Ende.
»So wie das Wollknäuel stehen Kreuzknoten und brain für die verschlungenen Gedankengänge, die Verknotungen und Verwirrungen im menschlichen Gehirn, im künstlerischen Schaffensprozess, in zwischenmenschlichen Beziehungen sowie im menschlichen Leben überhaupt«1– so die Beschreibung zur Skulptur, die nun im LANDSHUTmuseum zu betrachten ist.
Aber dies ist nur die eine Hälfte der Geschichte…
Spannend ist der Mythos, der hinter wahrscheinlich allen Labyrinthen liegt. Übrigens auch hinter dem im Rathaus.
Nichts Geringeres als eine Heldenreise wird hier erzählt und für denjenigen, der sich ebenfalls durch das Labyrinth schlängelt, geradezu erfahrbar gemacht!
Da gibt es diesen Minotaurus, dem sieben Jungfrauen und Jünglinge geopfert werden mussten. Theseus meldet sich freiwillig, wohlwissend, dass er das unter Umständen nicht überleben würde. Doch sein eigentlicher Plan war, den Minotaurus selbst zu erlegen und damit diesem sinnlosen Opfern ein Ende zu setzen. Zufälligerweise verliebt sich die Königstochter Ariadne in ihn und steckt ihm heimlich ein Schwert und ein goldenes Wollknäuel zu. Als Theseus nun zur Mitte vordringt, wickelt er das Wollknäuel ab, trifft auf den Minotaurus, enthauptet ihn und findet dank der abgewickelten Schnur wieder zurück. Soweit die (patriarchale Version der) Geschichte.
Das Labyrinth ist hier die sogenannte Anderswelt, der magische Raum der Wandlung, in die der Held völlig auf sich allein gestellt, eintritt. An der Welt, aus der er kommt, wird er gehalten durch die goldene Schnur, eine Art Nabelschnur, die ihn an das Urweibliche bindet.
Doch je weiter er voranschreitet, je näher er der Höhle des Drachen kommt, umso mehr ›verbraucht‹ er seine Nabelschnur, bis sie schließlich zu Ende ist und er Schritt für Schritt einen symbolischen Tod stirbt.
Er trifft auf den Minotaurus, erkennt seinen Drachen und tötet ihn.(Wissen wir nicht, vielleicht hat er ihn auch nur unterm Kinn gekrault, das Töten klingt halt besser…). Dieser Drachen kann ein Minotaurus sein, in Wahrheit aber ist er immer der innere Dämon des Helden, seine größte Angst, sein größtes Problem, das er überwinden muss, indem er alte Glaubenssätze ablegt und bereit ist, sich gänzlich zu verändern. Sich selbst neu zu erfinden, neu geboren zu werden.
Im Zentrum des Labyrinths (wie auch im Zentrum des Labyrinths des eigenen Lebens) befindet sich der ›heilige Gral‹, das rettende Elixier. Kurz: Das Geheimnis des Lebens selbst. Und so kann der gewandelte Mensch anhand seiner eigenen Nabelschnur gänzlich verändert, als erwachsener Held wieder zurück in seine Welt finden.
Die Labyrinthe, die früher in den Kirchen angelegt wurden, galten als Ersatz für Pilgerfahrten und schienen wohl eine ähnlich transformatorische Wirkung gehabt zu haben. Oder haben sie sie noch immer?
Wenn Sie Zeit haben (und wenn es gerade ekliges Winterwetter nach Weihnachten ist, was weniger mit der Atmosphäre als vielmehr mit der Bestuhlung im Sommer und den aufgestellten Buden während des Christkindlmarktes zu tun hat), dann probieren Sie es unbedingt aus! Laufen Sie in gemächlichem Tempo das Labyrinth im Prunkhof ab. Gehen Sie langsam auf Ihre Mitte zu. Bleiben Sie an den Kehren stehen und erkennen Sie, wie sehr dieses ›sich dem Ziel nähern‹ und ›sich vom Ziel wieder entfernen‹ mit dem wahren Leben zu tun hat. Man hat eindeutig das Gefühl, Rückschritte zu machen, zu scheitern, sich vom Ziel zu entfernen oder sich einfach nur blöd im Kreis zu drehen. Und dennoch nähert man sich unweigerlich der Mitte, seiner eigenen Mitte an.
In einem Labyrinth verstehen wir das Auf und Ab des Lebens, wir erfahren am eigenen Leib, dass es eben keinen direkten, linearen Weg zum Ich gibt – allen Coachs und Selbstoptimierungsratgeber zum Trotz. »Zum Ich gibt es keine Abkürzung«, scheint die Lehre aller Labyrinthe zu sein. Nichts, was man gerne hören will. Aber: So ist das. So war das schon immer. Wir haben es nur vergessen.
Um zu wissen, wie es weitergeht, hilft oft der Blick zurück. Ganz weit zurück.
Das Labyrinth ist durchlaufen, der Drachen erlegt – was einzig bleibt, ist der schale Geschmack von getrocknetem Theaterblut und verbrannter Erde.
Was wäre denn, wenn es in der Geschichte nicht um den heldenhaften Theseus geht, sondern ganz im Gegenteil um die Prinzessin Ariadne?
Ursprünglich war Ariadne eine Göttin – Göttin der Fruchtbarkeit und der Unterwelt – und wurde als solche auch verehrt.
Erst viel später, dann nämlich, als das Patriarchat brutal Einzug gehalten hatte, wurde sie zu einem Menschen degradiert. Entmachtet.
Mir persönlich ist es ja egal, ob sie Göttin ist oder ›nur‹ ein Mensch. Letztendlich macht das keinen Unterschied. Es sei denn, jemand will genau diesen Unterschied provozieren.
Jemand.
Das matrilinear strukturierte Kreta hatte einen klugen Plan: Nämlich die alles kurz und kleinschlagenden Athener zu erziehen (also zu erheben!), indem man sie dazu zwang, die vorpubertären Jungs und ebenso viele Mädels für ein paar Monate auf Kreta zu schicken – damit sie ein Zusammenleben auf Augenhöhe erstmal kennenlernen und so lernen und weitertragen konnten.
Es ist durchaus vorstellbar, dass einige dieser (nun erwachsen gewordenen) Jungs schlicht und einfach keinen Bock mehr hatten, in ihre »Mach dir die Erde, ach, was sag ich, mach dir alles untertan«-Gesellschaft zurückzukehren und deshalb blieben.
Klar, was dann in Athen los war. Wie sollte man sich da auch vorstellen können, dass es etwas Besseres als das eigene geben könnte? (Wir erinnern uns? »Des hamma noch nie g'habt, des brauchma auch nicht«)
Und wahrscheinlich erzählten die ›Männer‹, die zurückkamen, wilde Geschichten von grausamen Monstern, um zu beweisen, dass sie auf Kreta eben nicht in ihrer Weiterentwicklung gescheitert waren,sondern im Gegenteil im Sinne des Althergebrachten gewonnen hatten.
Ist auch klar, dass man dazu keine Göttin brauchen konnte –
sondern eben nur eine initiierte Frau, die einem die alten Riten erklärt.
Die nimmt man dann als Beweis mit, vergisst sie aber zufällig auf einer Insel, so, wie man ein Souvenir im nächsten Hotelzimmer einfach liegen lässt. Bevor man nach Hause fährt und die Geschichte erzählt, die einen zum starken Helden kürt.
Was aber waren nun die Geheimnisse, die Ariadne Theseus verraten hat?
Na, das ist nicht schwer, geht man von ihrer Rolle als Fruchtbarkeits-und Unterweltsgöttin aus. Es war nichts mehr und nichts weniger als das Geheimnis von Tod und Leben und dem Fluss dazwischen.
Es war nur das Begreifen dessen, dass das Leben zum Leben führt. Dass wir zurück müssen zum Ursprung in uns, zu dem, was wahrhaft in unserem Inneren ruht und schon viel zu lange geschlafen hat.
Das Begreifen dessen, dass der wahre Drachen, der uns davon abhält uns selbst zu leben, nur in uns wohnt. Bis wir uns entscheiden uns selbst zu lieben. Mehr als alles andere.
Die Doppelaxt, fester Bestandteil des Labyrinths, schneidet alle diese verqueren Glaubenssätze und Moralvorstellungen ab. Nach beiden Seiten.
Nach innen und nach außen. Denn es ist eins.
Wir werden nicht lieben, solange wir uns nicht zuerst selbst lieben.
Kannst du das? Bist du es dir wert?
Was aus Ariadne wurde?
Nun, die düsterste Version ist, dass sie sich vor lauter Gram, dass Theseus sie auf eine solch perfide Art verarscht hat (indem er ihr Liebe vorgaukelte, um seine eigenen Bedürfnisse zu befriedigen), von einem Felsen in den Tod stürzte. Das ist wohl auch für Theseus die bequemste und für viele ent-täuschte Frauen auch heute noch das einzig verbliebene Mittel.
Ich wähle eine andere Möglichkeit.
Ariadne verbleibt auf Naxos und schart dort alle anderen Frauen um sich, die sich ebenso wie sie einer einst schillernden und jetzt zerplatzten Hoffnung hingegeben haben – Hoffnung aus dem, was das Patriarchat so Liebe nennt, während es Gehorsam meint.
Man nannte sie Mänaden und sie waren ein weit über die Grenzen derInsel hinaus bekannte und verehrte ›wilde Weiber‹.
Frauen,die ihre Natur und ihre eigenen Bedürfnisse lebten und sich weigerten, sich bestehenden Systemen zu unterwerfen.
Die, wenn es sein musste, durch Schlamm robbten, lachten, weinten, schrien, schwiegen, sich dem Leben hingaben und es feierten. Deren Kathedralen aus Bäumen bestanden und deren Altäre die ihnen gleichwertige Natur war.
Die, die selbst entscheiden.
Die, die wissen, wer sie sind.
Nämlich nichts mehr und nichts weniger als sie selbst. Bist du es dir wert?
Ich frage mich gerade, wie es Theseus wohl ergangen sein mag, auf seinem Weg durch das Labyrinth.
Sicher hat er, wie wir, gedacht, dass diese dunklen Wege total und undurchdringlich verschlungen sind.
Wahrscheinlichhat er sich gefreut, als er dachte, dass er nun schon ein ziemliches Stück zum Zentrum gekommen ist – nur um festzustellen, dass erwieder zurück musste an den Rand ("geh über Los, …").
So ergeht es wohl allen, die ins Labyrinth gehen, um über sich selbst hinauszuwachsen. Die bereit sind Ja zu sagen zu sich selbst. Zu dem Ich, die sie in Wahrheit sind.
Wir wissen nicht, wohin der Weg uns führt. Wir haben nur die vage Ahnung und die große Hoffnung, dass wir eines Tages wieder wissen, dass wir genug sind.
Und so lange gehen wir.
Manchmal erscheint uns unser Labyrinth wie ein Irrgarten, in dem es unzählige Möglichkeiten gibt, falsch abzubiegen. Dann sitzen wir vor der nächsten Wand, am Boden zerstört, weil es wieder nicht geklappt hat.
Auch wenn es schwerfällt, es zu glauben: Das Labyrinth ist kein Irrgarten. Es gibt nur einen Weg. Und welche Entscheidung Du beim Hinein auch triffst, es wird immer nur ein Schritt auf dem einen Weg sein.
Sei Dir gewiss: Ins Labyrinth geht man alleine.
Mit absoluter Sicherheit wirst auch Du ein Wollknäuel in der Hand halten, das Dir eine gute Seele noch zugesteckt hat. Und ja, ich weiß das, dieses Wollknäuel ist oft nicht mehr schön aufgerollt. Zu sehr haben wir es verheddert in unserem Denken, unserem Drang alles kontrollieren zu wollen.
Und das war in Ordnung so. In unserem Leben waren wir oft von Anfang an dazu gezwungen, das Außen zu kontrollieren. Nur so konnten wir uns schützen. Mindestens genauso oft hat es nicht geklappt.
Was also sollte Dich noch daran hindern, dieses neue Wollknäuel, das in Dir leise ruft, aufzunehmen und es einfach nur abzuwickeln? Schritt für Schritt.
Hier im Labyrinth bin ich eh alleine. Was sollte da schon passieren?
Im Labyrinth bin nur ich – und meine Essenz.
Meine Essenz, meine Seele kennt das Spiel. Weiß, wie es geht – und zum ersten Mal in meinem Leben darf ich mich dem einzigen hingeben, dem ich wirklich und wahrhaftig vertraue.
Dem, was ich von Anfang an so sehr geliebt habe, dass ich bereit war, unmenschliche Anstrengungen auf mich zu nehmen, um es zu beschützen.
Ich rede von mir.
Die Biegungen des Labyrinths laden Dich ein, innezuhalten und zu überprüfen, ob das wahr ist, was ich behaupte.
Für Dich, und nur für Dich hast Du das Leid ertragen. Weil darunter, unter dem ganzen Schlamm, etwas liegt, was Du mit Deiner ganzen Kraft liebst.
Dich selbst.
Du liebst Dich bereits. Du hast Dich immer geliebt. Alles, was Du auf Dich genommen hast, hast Du aus Liebe zu Dir getan.
Und Du weißt, Dein Ich ist verletzt, geschunden, gedemütigt worden –aber es ist noch immer da. Strahlend. Freudig. Bereit, den Weg mit Dir zu gehen.
Nimm das Geschenk der Spinnerinnen an.
Werde in Dir selbst leise.
Nimm Dir den Raum, in dem Du Deine innere Stimme auch hören kannst.
Und dann lass Dich darauf ein.
Wickle in Deinem eigenen Tempo das Wollknäuel ab und lass Dich führen zur dunkelsten Stelle in Deinem Sein.
Du wirst erkennen, dass es tatsächlich keine irritierenden Abzweigungen mehr gibt auf diesem Weg.
Und dann gehst Du, Schritt für Schritt, mit Dir verbunden.
Du wirst merken, dass alles, was Du bisher erlebt hast, nichts ist im Gegensatz zu der Angst, die Du nun erlebst.
Aber zum ersten Mal ist es Deine Angst. Und Du weißt nun, dass sie Dir gilt.
Dein Ich, Deine Essenz ist es, um die Du Angst hast, die Du nie mehr verlieren willst – und die Dich nun dazu ermutigt, weiterzugehen.
Zum ersten Mal wird sich Deine Angst in Bewegung umsetzen. Du wirst lernen, sie genau dafür zu schätzen. Vielleicht wird sie noch lange Dein Motor sein. Aber sie steht auf Deiner Seite. Sie dient Dir! Und nicht mehr umgekehrt.
Nimm Dir Zeit! Nimm Dir alle Zeit, die Du brauchst. Du hast sie!
Du hast schon so viel Zeit vergeudet, da kommt es jetzt auf die paar Minuten nicht mehr an.
Auch die Zeit dient Dir jetzt. Wenn Du es zulässt.
Und über allem steht das Vertrauen.
Wenn Du an Gott oder Göttin glaubst, ist das gut. Wenn nicht, dann ist es auch gut.
Glaube an dICH. An die, die Du bist. Vertraue, dass alles, was geschieht, die uralte Struktur der Heldinnenreise kennt und um die Magie des Labyrinths weiß. Und weiß, dass es heilt.
Vertraue darauf, dass im Zentrum nur Du sein wirst.
Kein Drachen, kein Monster, kein Stier. Nichts, wogegen man kämpfen müsste, um das Zarte zu verteidigen.
Nur Du.
Und was bleibt, wenn alles andere gegangen ist?
Du selbst. Du allein bleibst.
Wie entscheidest Du Dich?
Was für eine Frage an dieser Stelle!
Fast muss ich ein bisschen laut auflachen.
Was soll das schon sein, wofür ich mich entscheide?
Was sollte das anderes sein, als das, wofür ich losgegangen bin?
»Lass den Drachen Party feiern«, flüstert mir gerade jemand ein...
Ich habe alles nur für mich getan.
Ich entscheide mich für mich.
Weil etwas ganz Entscheidendes in mir gewachsen ist und nun hier, am Zentrum so klar und wahr und deutlich vor mir steht, dass nichts in mir es mehr leugnen könnte: Ich liebe mich.
ICH liebe mich.
Ich bin der vermeintliche Drachen, der im Zentrum auf mich wartet, vielleicht sagt »boah ey, endlich bist du da« und mir dann vor lauter Freude um den Hals fällt. Ich mir um den Hals falle, weil ich endlich, endlich da bin.
Ist das nicht ein wahrhaftiger Grund zum Feiern?
Der Schrecken hat ein Ende. All die Angst, die Erfahrungen, die Begegnungen, all das, was Dich in Deinem Käfig festgehalten hat, hat nun ein Ende.
Freue Dich.
Freue Dich einfach.
Lass Dich ein auf diesen Augenblick! Siehe, wie alle Mauern und Schatten der realen und gedachten Gefängnisse niederfallen und sich in Freude verwandeln!
Nichts ist mehr übrig geblieben von all Deiner Angst, als dieses eine:
»Ich liebe mich«.
Größer ist es als alles andere jemals zuvor.
Undso nimmst Du diese tief empfundene Selbstliebe, trinkst sie, badest Dich in ihr, tanzt mit ihr – und tanzt mit Deinem Drachen.
Du tanzt mit ihm, der Du bist. Du tanzt mit Dir ins Leben.
Du spürst es. Ich weiß das. Tanze. Jetzt.
Und dann, Schritt für Schritt, wirst Du auf Deinem Ich-bin-›Drachen‹ nach Hause reiten.
Leiten wird Dich auch dabei wieder Dein Wollknäuel. Doch es wird nun derFaden der Spinnerin sein, der AUS DIR geboren wird, so wie die Spinne ihr Netz kreiert, gebiert, sich daran orientiert.
Hervortreten wirst Du vielleicht nicht als ›weißer Ritter auf noch weißerem Pferd‹. Aber was soll das schon?
Hervortreten wirst Du als die, die Du bist.
Nicht weniger und nicht mehr.
Entscheidend ist nur, dass Du nun für immer Du bist. Und es keinen mehr geben darf, der Dir was anderes erzählt. Übrigens auch ich nicht...
Und worüber ich mich ganz besonders freue:
Dass Du das entscheidest. Dich in jedem Moment mit Dir für Dich entscheidest.
Empfange. Empfange jeden einzelnen Moment in deinem Leben.
Ich weiß das jetzt. Jeder einzelne Moment in meinem Leben ist mein Geschenk an mich.
Und ich weiß auch, dass ich mir noch viele dieser Momente schenken werde. Und bin wild entschlossen sie anzunehmen. Jetzt.
Denn ich weiß endlich: Ich bin diese Geschenke wert. Endlich.
Die 50jahrige Schulbuch-Verlagsassistentin Katharina hat sich die Kerkermauern ihres Lebens schön geschmückt. An den sterilen Wänden prangen die Insignien des Erfolgs im Job, sowie die Medaillen der Unterwürfigkeit in der Ehe, um Missbrauch zu vermeiden.
Doch dann gräbt sich die lebendige Natur durch die schützenden Mauern ihres Labyrinths und beginnt, sie zu sprengen.
Jeder Schritt hin zum Zentrum ihres gut verborgenen Selbst zeigt Katharina, dass sie bereits genug ist, gesehen und wertgeschätzt wird. So wird sie, was sie bereits ist: Eine freie und autarke Frau.
Bitte sei vorsichtig:
Der Roman thematisiert Gewalt an Frauen und kann belastend und retraumatisierend wirken.
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